Noch gehören Spielekonsolen zu den festen Bestandteilen der Gaming-Landschaft und erfreuen sich bei leidenschaftlichen Zockern großer Beliebtheit. Doch wird das auch in Zukunft so sein? Nach Ansicht von einzelnen Experten nicht. So erklärte Shawn Layden, der ehemalige Chef von Sony Interactive Entertainment, dass Konsolen in Zukunft wohl nicht mehr relevant sein werden. Fakt ist, dass sich die Konsolen und die Rolle dieser weiter verändern wird.
Sowohl im Gespräch mit Eurogamer als auch mit VGC erklärte Layden, dass Konsolen schon jetzt irrelevant sind. Dass das Ende der bewährten Gamingformate aber besiegelt ist, scheint unwahrscheinlich. Gerade Kultmarken wie Nintendo sorgen immer wieder dafür, dass die Konsolen weiter reißenden Absatz finden.
Technische Sprünge nicht groß genug
Anzeichen dafür, dass Konsolen nicht mehr die Relevanz genießen, die lange vorhanden war, sieht Shawn Layden vor allem in den technischen Weiterentwicklungen, die seiner Meinung nach zu klein sind. Dazu kommt, dass diese auch nicht die Aufmerksamkeit genießen, die sie eigentlich bräuchten. Insbesondere durch Mid-Gen-Upgrades, wie es diese unter anderem bei der PS5 Pro gegeben hat, geraten diese weiter in Vergessenheit.
Anzahl der Exklusiv-Titel zu gering
Doch es gibt noch einen weiteren Punkt, der den Anschein aufkommen lässt, dass die Relevanz der Konsolen zurückgeht. Die Anzahl der Exklusiv-Titel, die für die Konsolen an den Start gehen, ist schlichtweg zu gering. Wirft man unter anderem einen Blick auf Sony, fällt schnell auf, dass die Anzahl der seit dem Release der PS5 veröffentlichten Titel überschaubar ausfällt. So erschienen in den letzten vier Jahren gerade einmal 21 Titel.
Dabei waren gerade die exklusiven Titel in der Vergangenheit ein schlagfertiges Verkaufsargument.
Konsolenpreise zu hoch
Doch es gibt noch einen weiteren Punkt, der die Existenz der Konsolen auf Dauer gefährden könnte. Hierbei handelt es sich um den Preis. Konsolen sind in den letzten Jahren immer teurer geworden. Der Preis für die PS5 Pro zum Beispiel explodierte nach einem überschaubaren Inflations-Anstieg von 50 Euro bei der PS5 auf 800 Euro. Schon jetzt scheint es wahrscheinlich zu sein, dass gerade für die PS6 noch einmal tiefer in die Tasche gegriffen werden muss.
Damit nähern sich die Konsolen weiter den PC-Preisen an. Das sorgt wiederum dafür, dass der Kauf von PCs attraktiver ist als der von Konsolen.
Nintendo hält an Konsolen fest
Dass Konsolen aber vollkommen vom Markt verschwinden, gilt als unwahrscheinlich. Das nicht ohne Grund: Nintendo hat mit der Switch nicht nur eine der erfolgreichsten Konsolen aller Zeiten auf den Markt gebracht. Das Unternehmen schafft es auch klar, sich abzugrenzen. So baut Nintendo nicht ausnahmslos auf starke Hardware, sondern setzt auf einzigartige Features, familienfreundliche Games und auch auf eine komfortable Zugänglichkeit.
Der Erfolg der Switch kam dabei schon überraschend. Immerhin konnte die Konsole, zumindest was die Hardware angeht, nicht mit der Konkurrenz mithalten. Den Durchbruch brachten Spiele-Line-ups und etwa die innovativen Joy-Con-Controller.
Das Line-up von Nintendo hat zudem bis heute nicht an Stärke verloren. Der Hersteller setzt regelmäßig auf neue Spiele und scheut sich dabei auch nicht, das eine oder andere Risiko einzugehen. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der Titel “The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom”.
Konsolen weiter im Wandel
Konsolen werden mit großer Wahrscheinlichkeit immer ein Teil der Gaming-Landschaft bleiben, doch sie werden sich erheblich verändern. So scheint es unumstritten zu sein, dass Hersteller ihre Konsolen weiter verändern werden, um zu überleben. Gelingt ihnen das, dürfte dem Erfolg aber wenig entgegenzusetzen sein. Dabei hat gerade Nintendo in der Vergangenheit bewiesen, dass es nicht immer die beste Wahl ist, auf Leistungsstärke zu setzen.