Die Erstveröffentlichung von The Witcher 3 liegt mittlerweile schon ganze neun Jahre zurück. Engagierte Modder stecken nun im Rahmen des Modding-Tools REDkit tiefer als vielleicht zunächst angenommen in der Entwicklungsgeschichte und gewähren Einblicke, die es so bisher nicht gegeben hat.
Erst kürzlich wurde der Trailer für The Witcher IV im Rahmen der Game Awards präsentiert. Dabei wurde mit einem insgesamt 600 Seiten umfassenden Dokument für Aufsehen gesorgt, das wohl in den Tiefen der Entwicklungsdatenbank des Spiels geschlummert hat. Aus dem Dokument gehen allerhand Ideen und auch Pläne hervor, die ursprünglich für die The Witcher 3 vorgesehen wurden, aber dann doch nicht so erschienen sind. Die Inhalte, auf die schließlich verzichtet wurde, hätten das Spiel insgesamt nicht nur größer, sondern auch noch einmal um einiges komplexer werden lassen.
Dokument kann kostenlos eingesehen werden
Das Dokument, das den Titel What Lies Unseen Volume 1 trägt, wurde von den Moddern eigenständig zusammengestellt. Aktuell ist es über Github absolut frei verfügbar und kann von jedem eingesehen werden. Über das Dokument erhalten begeisterte Gamer einen tiefen Einblick in The Witcher 3. Anhand der umfangreichen Informationen sammeln Leser tiefgehende Informationen zur Geschichte, den Charakteren und auch zum Gameplay, das sich gerade im Laufe der Zeit doch erheblich verändert hat.
150 Stunden Spielzeit für Hauptgeschichte geplant
Für die Hauptgeschichte von The Witcher 3 waren ursprünglich von den Entwicklern ganze 150 Stunden Spielzeit vorgesehen. Dies würde dem Dreifachen der finalen Version entsprechen. Diese Variante hat zuletzt nur 56 Stunden für die Hauptstory vorgesehen. Lediglich diejenigen, die tatsächlich alles im Spiel sehen und auch abschließen wollen, erreichen einen Wert von mehr als 150 Stunden.
Überraschend kommt zudem die ursprünglich vorgesehene Planung zu Cyberpunk 2077. Demnach sollten Avallac’h und Geralt ursprünglich einen Abstecher in die Night-City-Zukunft machen. Dies sollte im Rahmen eines Quests erfolgen. Doch auch darüber hinaus hätte es viele andere Elemente gegeben, die sich schließlich von der finalen Version abheben.
Den ursprünglichen Plänen zufolge sollte demnach Iorveth, der aus The Witcher 2 bekannt ist, auch in The Witcher 3 eine größere Rolle spielen. Zudem sollte der Einfluss der Geschichte des Blutigen Barons größer auf den gesamten Spielverlauf sein als es dann in der Realität der Fall war.
Außerdem wichen die Enden von der finalen Umsetzung deutlich ab. So planten die Entwickler hier einen doch deutlich düsteren Ablauf. Das Kartenspiel Gwent war zudem von den Entwicklern in den frühen Stadien ihrer Arbeit als solches gar nicht vorgesehen. Eigentlich favorisierten sie Armwrestling sowie Würfelpoker als Zeitvertreib für die Spieler.