Während des Streams bei Amazon Prime Video erwarten die Nutzer nun Werbung bei Filmen und Serien. Dafür ist kein anderer Tarif nötig, denn die Änderung läuft automatisch und betrifft das Standard-Abo. Wer also bislang werbefreies Prime Video genossen hat, wird ab heute (5. Februar 2024) leider mit Werbung leben müssen. Wir verraten, wie viel Werbung nun eingeblendet wird, warum überhaupt und auch, was ihr dagegen tun könntet.
Amazon Prime Video war bislang ein werbefreies Angebot. Streaming von Filmen und Serien konnte also im Standard-Tarif gänzlich ohne Werbung (wenn man die Werbung für andere Filme und Serien bei Amazon nicht einbezieht) genossen werden.
Nun aber ändert Amazon das Prime-Video-Angebot und macht aus dem Standard-Tarif automatisch den Werbe-Tarif. Damit geht Amazon offenbar einen ganz anderen Weg als seine Konkurrenten, die nach wie vor ihren Standard-Tarif anbieten, aber den Nutzern die Option bieten, in einen günstigeren Werbetarif zu wechseln. Bei Amazon wird dagegen nichts günstiger und die Werbung gibt es obendrauf.
Wie teuer ist der werbefreie Tarif?
Wer nun wie sonst ohne Werbung schauen möchte, hat die Option, den Tarif zu wechseln. Der Aufpreis von drei Euro pro Monat klingt erst mal nicht besonders hoch, summiert sich pro Jahr aber auf 36 Euro auf. Dadurch kostet das Abo bei Amazon Prime Video nicht mehr um die 90 Euro, sondern 126 Euro.
Wie viel Werbung hat Amazon integriert?
36 Euro Aufpreis ist eine ganze Menge, sodass man nun sicherlich überlegt, ob die Werbung nicht okay wäre. Das ist natürlich eine ganz individuelle und vor allem persönliche Entscheidung. Natürlich argumentiert Amazon, dass die Werbeeinblendungen deutlich weniger präsent (und vor allem lange) ausfallen als im klassischen Fernsehen. Außerdem kündigte man an, dass man durch die Extra-Einnahmen weiter in attraktive Inhalte investieren wolle.
Ist Amazons Werbung überhaupt legal?
Verbraucherschützer und auch Stiftung Warentest sind der Ansicht, dass die Änderung im Standard-Abo, jetzt einfach Werbung einzublenden, nicht rechtens sei. Dadurch, dass die Nutzer zahlen müssten, um ihren gewohnten Standard zu erhalten, wäre es eine versteckte Preiserhöhung. Aus diesem Grund wolle die Verbraucherzentrale Bundesverband (kurz VZBV) auch Klage gegen den Streaming-Anbieter einreichen. Stiftung Warentest spricht ebenfalls davon, dass Amazon ohne Zustimmung der Kunden diese Änderung nicht hätte durchführen dürfen. Die Juristen von Stiftung Warentest stufen diesen Schritt sogar als rechtswidrig ein. Ob Amazon aber tatsächlich zurückrudern wird? Wir sind gespannt, gehen aber eher nicht davon aus (zumindest nicht freiwillig).
Quelle: Amazon, Stiftung Warentest, VZBV