Forza Motorsport hat seit fast zwei Jahrzehnten den gleichen Ruf – es ist nach wie vor Microsofts und Turn 10s Gegenpol zu Gran Turismo. Nach all diesen Jahren ist das immer noch das größtmögliche Kompliment.
Die ersten Eindrücke von Forza Motorsport sind etwas enttäuschend. Das Spiel sieht zwar fantastisch aus, aber man gewöhnt sich schnell daran. Innerhalb von zehn Minuten oder so fährt man einfach wieder mit seinem Häuschen in irgendeinem albernen Wettbewerb. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man ist eine Runde schneller als die anderen Fahrer, oder man kann kaum mit ihnen mithalten. Es scheint keinen Mittelweg zu geben. Und so reiht man die vielen Rennen aneinander, in der Hoffnung, einen neuen Wettbewerb freizuschalten und einige Punkte zu sammeln, um neue Autos freizuschalten.
Auch das ist der Gran Turismo-Effekt: Die Einzelspielerkampagne von Forza scheint ebenfalls aus dem 20. Jahrhundert zu stammen. Jahrhundert zu stammen. Man arbeitet sich langsam in schnellere Rennklassen hoch, indem man kurze Rennen gewinnt. Während Ihre Rivalen in Grid noch eine eigene Persönlichkeit haben (und Sie daher beginnen, sie als Individuen zu betrachten), bleibt Forza Motorsport in den identitätslosen „Drivatars“ stecken.
In Titeln wie Need for Speed und Burnout sorgt eine dynamische KI dafür, dass jedes Rennen spannend ist, aber auch das ist hier kaum ein Thema. Selbst wenn man einen passenden Schwierigkeitsgrad gefunden hat, bedeutet das in der Praxis, dass der Großteil des Feldes viel zu langsam ist – und die einzige Opposition wird nur von maximal zwei oder drei Fahrern geboten. Die Builders-Cup-Karriere ist vor allem in den ersten Stunden ein monotoner Zeitvertreib.
Steigen Sie auf
Der Einzelspieler-Modus macht umso mehr Spaß und ist umso spannender, je höher man aufsteigt. Das liegt vor allem daran, dass die KI dann etwas härter und bösartiger zu fahren scheint. Aber die Builders-Cup-Karriere ist nie wirklich etwas Besonderes. Wer ein Rennspiel mit einem starken Singleplayer sucht, sollte besser zu Forza Horizon, The Crew Motorfest oder WRC Generations greifen. Wenn Sie den Einzelspieler hauptsächlich als Sprungbrett sehen, bietet Forza Motorsport eine fantastische Darstellung des Motorsports. Dafür gibt es drei Gründe: die nahezu perfekte Steuerung, die große Auswahl an Autos und der hervorragende Multiplayer. Und als Bonus gibt es noch die unvergleichlichen Wettereffekte.
Bei der Steuerung können wir uns kurz fassen. Spätestens seit Forza Motorsport 3 beweist Turn 10, dass sie das Genre der semi-realistischen Rennspiele beherrschen. Kein anderes Rennspiel lässt sich mit einem Controller so präzise steuern: Man spürt sofort die Unterschiede zwischen Zwei- und Vierradantrieb. Außerdem können Sie mit dem Controller genau einschätzen, wo auf dem Asphalt der meiste Grip vorhanden ist und wann Ihr Auto Gefahr läuft, unter Ihnen wegzurutschen. Aber auch mit einem guten Rennlenkrad lässt sich Forza Motorsport gut steuern. Dieser Teil macht dem Assetto Corsa dieser Welt Konkurrenz: Das Force-Feedback ist überzeugend, jedes Auto hat seine eigene Charakteristik und der eigene Rennstil lässt sich gut auf das Spiel übertragen.